Mit einer Gegenüberstellung historischer Kaseln aus drei Jahrhunderten und Messgewändern, die zeitgenössische Künstler in den letzten 20 Jahren geschaffen haben, konnte der 1745/46 von Johann Michael Fischer erbaute Märzenbierkeller - nach umfassender Renovierung - für das Publikum geöffnet werden.
Durch die konservatorische Maßnahme ist das historische Gebäude in seinem Bestand gesichert, als Beispiel hoher Baukunst auch im Profanbau seiner Zeit und spannt als Raum für (vorwiegend) zeitgenössische Kunst eine Brücke vom 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Dieser Gedanke lag auch der Ausstellungskonzeption einer Gegenüberstellung historischer und zeitgenössischer Paramente zu Grunde.
Zentrales Exponat war die Kasel des sogenannten "Pollinger Ornats", des wahrscheinlich ältesten Pollinger Messgewandes, das zusammen mit anderen Stücken dieser Kapelle zum Paramentenbestand des Residenzmuseums in München gehört.
Jess Walter, München und Bernd Zimmer, Polling, haben auf unsere Anregung hin neue Kaseln speziell für diese Ausstellung geschaffen, die dann bei den Gottesdiensten in Polling zu Mariae Himmelfahrt 2003 (Bernd Zimmer) und in Peißenberg am Gründonnerstag 2004 (Jess Walter) in Gebrauch genommen wurden.
Am Beginn der Eröffnung stand eine Heilige Messe im Fischerbau mit H. H. Pfarrer und Geistlicher Rat Karl Winter, der über das Gebäude auch den Segen für die zukünftige Nutzung sprach.
Es sprachen Bezirkstagspräsident Franz Jungwirth, München, Prof. Dr. Rainer Schmid, Bayer. Landesamt f. Denkmalpflege, München und Dr. Wolfgang Stracke, Paramentenhaus Wefers, Köln
Träger Ausstellungskonzeption und Realisation |
FischerBauKunst Dorothea und Michael Jarnach |
Literatur:
© Fotografien:
alle Aufnahmen Michael Jarnach, Polling
Mit Kapelle ist in diesem Zusammenhang ein vollständiger Satz mit Messgewändern
und sonstigen Textilien in einer liturgischen Farbe gemeint.
Zum Pollinger Ornat gehören z. B. neben der Kasel noch: Mitra, Pluviale, Dalmatik,
Schultervelum, Gremiale, Kelchvelum, und Antependium