Chronik

Arbeiten in der

Klosterwirtschaft:

Januar 2005

 

Ausstellung Fischerbau

Vernissage 23.04.2005

01.05. - 03.07.2005


 

 

 

 

 


Herzlichen Dank an Bernd und Nina Zimmer,

sowie Walter Grasskamp

 

Ausstellung 2005:

Bernd Zimmer: ZeitSchnitt

Bernd Zimmer nutzte Ende Januar 2005 den alten Bodenbelag aus dem Gang im 1. Obergeschoss der Alten Klosterwirtschaft von Polling für einen monumentalen Linolschnitt, der mit einer Länge von 18,60 m und einer Breite von 2,36 m zu den wahrscheinlich größten Arbeiten dieser Art überhaupt zählt.


Thematisch stellt er sich dabei Pollings großer Vergangenheit. Von links nach rechts gesehen entsteht, ausgehend von der Gegenwart, ein Blick in die Geschichte, deren Beginn in der zweiten Hälfte des 3. vorchristlichen Jahrtausends durch jungneolithische Keramikfunde aus den Steinbrüchen belegt ist.


Wichtige Bezugspunkte sind die Gründungsüberlieferung mit der Jagdlegende um

Herzog Tassilo III. aus der Mitte des 8. Jahrhunderts, wonach das "Heilige Kreuz von Polling", eines der bedeutendsten Tafelkreuze des deutschen Mittelalters, Ursprung und Zentrum von Kirche und Kloster wurde, sowie Kaiser Heinrich II., der nach dem plötzlichen Tod Kaiser Ottos III. im Jahr 1002 hier nach der Macht griff und später (1010) dem Kloster zu neuer Entfaltung verhalf.


Die Darstellung greift auch besondere Eigenschaften der Umgebung, wie z. B. das gewaltige Tuffvorkommen und die Nutzung dieses Materials bis zum heutigen Tag, auf.
Den roten Faden bildet der Tiefenbach, dessen heute wie ehedem fließendes Wasser sowohl die Grundlage des Lebens, als auch den ewigen Fluss der Geschichte und der Zeit symbolisiert.


Ziel der Bemühungen um die Erhaltung denkmalpflegerisch bedeutender Gebäude in Polling ist seit längerer Zeit die Wiederherstellung historischer Strukturen, vor allem durch Befreiung von fremdartigen Einbauten und Materialien. Gleichzeitig soll eine sinnvolle, denkmalverträgliche, zeitgemäße Nutzung die Einzigartigkeit solcher Gebäude erlebbar machen.
In diesem Zusammenhang wurde beschlossen, den Anfang der 70iger Jahre verlegten Kunststoffbodenbelag im Gang der Klosterwirtschaft durch einen dem über 500 Jahre alten Bauwerk adäquaten Holzdielenboden zu ersetzen.
Als Bernd Zimmer davon erfuhr, entwickelte er spontan die Idee zu dem Kunstprojekt, das nun, sorgfältig dokumentiert durch den Dokumentarfilmer Christian Virmond, stattfand. Zu diesem ZeitSchnitt wurden bewusst Unbequemlichkeiten in Kauf genommen, um sowohl Schnitt als auch Druck am historischen Ort entstehen zu lassen. Zur Authentizität der Aktion gehört auch die Präsentation der Ergebnisse im Fischerbau, dem 1746 durch Johann Michael Fischer erbauten ehemaligen Eiskellergebäude des Pollinger Klosters.

 

Zur Eröffnung sprach Prof. Dr. Walter Grasskamp, Akademie der Bildenden Künste München

 

Literatur:

Zimmer, B.: ZeitSchnitt, Polling 2006

 

 

© Fotografien:

alle Aufnahmen Michael Jarnach, Polling

 

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